Alejandro kennenlernen

 4 Minuten

Yvonne

„Das beste an meinem Job bei FairAway? Eine Gemeinschaft zwischen Gleichgesinnten zu schaffen, die Nachhaltigkeit in ihrem Leben verankern wollen." 

Yvonne, Marketing Manager

Yvonne vom Team Fairaway
In diesem Gästezimmer schlafen Reisende während der Kaffeeroute in Peru
Gemütlich übernachten in dem Gästezimmer von Alejandro

Eine besondere Erfahrung in Peru

Schritt für Schritt ging es weiter hinein in den Dschungel. Die Sonne brannte vom Himmel, die Erde gab unter meinen Fußtritten nach, die Bäume und Sträucher spendeten Schatten. Die Aussichten auf den Dschungel waren überwältigend und manchmal schaute ich sogar auf verschneite Bergspitzen. Nach ein paar anstrengenden Stunden war es dann soweit, ­ich erreichte das Haus von Alejandro!

Alejandro begrüßte mich sehr herzlich – und da er europäische Touristen kennt, die weder den Aufstieg noch die Höhenmeter gewohnt sind, gab er mir erstmal etwas Zeit zum Entspannen. In den extra angebauten Gästezimmern warteten eine Dusche und ein Bett mit Moskitonetz auf mich. Was für ein Luxus im peruanischen Dschungel!

Ein Wanderer auf der Kaffeeroute in Peru
Diese tolle Aussicht erwartet dich auf der Kaffeeroute

Der Tourismus – eine neue Einkommensquelle

Alejandro ist auf der Kaffeefarm aufgewachsen, er kennt seine Nachbarn, die Felder, Hügel und Berge wie aus seiner Westentasche. Ich unternehme mit ihm eine Tour durch seine Plantage und er zeigt mir reife Kaffee–, Bananen–, Avocado– und Ananaspflanzen. Ich staune, denn jede Pflanze benötigt eine spezielle Behandlung. Wässerung, Düngung und Licht sind alles Faktoren, die beim Anbau beachtet werden müssen. Mittlerweile hat sich Alejandro ein zweites Standbein im Tourismus aufgebaut. 15-20 Gäste nimmt er pro Jahr in der Reisesaison bei sich auf. Es hätte damals alles angefangen, als unsere lokale Agentur zu ihm auf die Kaffeefarm gekommen sei und die Idee präsentierte, dass sie einen alternativen Weg zum Machu Picchu anbieten wollen. Die Frage lautete, ob er nicht Gäste bei sich beherbergen möchte. „Das war auch eine Investition für mich“, berichtet Alejandro. Gästezimmer mussten errichtet, Möbel selbst gebaut oder beschafft werden. Und das alles auf ein paar Tausend Höhenmetern!

Jasmijn und zwei Kaffeebauern in Peru stehen auf der Farm
Auf der Kaffeefarm von Alejandro

Eine positive Wirkung für beide Seiten

„Am Anfang war alles ganz einfach eingerichtet“, erzählt Alejandro, „nach und nach habe ich die Gästezimmer weiter ausgebaut. Jetzt haben die beiden Zimmer je ein privates Bad und sogar warmes Wasser.“ Denn alleine vom Kaffeeverkauf könnte Alejandro sich nicht mehr finanzieren. Aufgrund von Großhändlern kann er nicht mit den Preisen konkurrieren, obwohl er sich schon in einer Kaffeekooperative befindet. „FairAway bietet mir die Chance, Reisenden meine Heimat zu zeigen. Ich kann weiterhin in den Bergen leben und meinen Kindern eine Ausbildung in Cusco oder Lima finanzieren.“

Was macht einen guten Gastgeber aus?

Mit der neu entdeckten Leidenschaft unternahm Alejandro alles, um ein guter Gastgeber zu werden. Doch was erwarten die Reisenden? „Das war gar nicht so leicht“, schmunzelt Alejandro. „Ich habe anfangs extra Toast oder Marmelade zum Frühstück eingekauft, denn ich dachte, dass die Reisenden das erwarten. Bis ich an einer Schulung von Annika teilgenommen habe. Annika hat mir deutlich gemacht, dass Reisende nicht die Kaffeeroute entlang wandern, um Toast zu essen. Sie möchten das lokale Leben kennenlernen und dazu gehört eben auch das Essen“, lacht Alejandro. Schließlich ist die peruanische Küche weltweit sehr anerkannt – den Grund dafür erfahre ich an Alejandros Frühstückstisch. Frischer Mandarinensaft, Avocados, Tamales und Eier warten auf mich. Und als sich eine Katze in die Küche schleicht, vertreibt Alejandro sie mit einer Wassersprühflasche. „Auch diesen Tipp habe ich von Annika bekommen“, lacht er verschmitzt.

Die Kaffeeroute in Peru – ein Familienunternehmen

Alejandros Sohn absolviert gerade ein Praktikum bei unserer lokalen Agentur. Er möchte mehr über administrative Vorgänge erfahren. Zudem hat Alejandro ihm einen Teil seiner Einnahmen vermacht, so dass er ein eigenes Transportunternehmen eröffnete. „Er fährt die Reisenden von FairAway, falls größere Distanzen mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Ich bin sehr glücklich, dass FairAway deutsche Reisende nach Peru sendet. Das Land ist wunderbar und gerne zeige ich ihnen meine Heimat.“

Jasmijn und zwei Kaffeebauern in Peru stehen auf der Farm
Auf der Kaffeefarm bei Alejandro

Plastikfreier Reisen – auch im peruanischen Dschungel

Und so kommt es, dass immer mehr deutsche Reisende zu Alejandros Farm finden. Er bietet ihnen einen Platz zum Schlafen und eine Tour über seine Kaffeeplantage an. Auch bei der Mission, die Reisen plastikfreier zu gestalten, macht Alejandro mit. In der Küche steht ein Wasserfilter, den wir ihm zur Verfügung gestellt haben. Früher musste er etliche Plastikflaschen zu seinem Haus schleppen, denn das Leitungswasser ist in Peru nicht trinkbar. Mit dem neuen Filter kann er nun sich selbst und seine Nachbarn, aber auch Touristen mit frischen und sauberen Wasser versorgen. Er ist sichtlich stolz darauf und auch ich kann so meinen Wasserdurst ohne Plastikmüll stillen. Denn vielerorts muss die lokale Bevölkerung mit den negativen Folgen des Tourismus, wie Abfall, leben ohne selbst zu profitieren. Zusammen mit unserer lokalen Agentur setzen wir uns dafür ein, dass in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ein authentisches Erlebnis geschaffen wird, von dem beide Seiten profitieren.

Leider muss ich schon aufbrechen, da ich mich auf dem Weg zum Machu Picchu befinde und diesen in wenigen Tagen erreichen will. Eine kleine Überraschung erwartet mich, als ich auf dem Weg von Ollantaytambo nach Cusco bin. Denn mein Fahrer ist Alejandros Sohn! Sichtlich stolz fährt er mich zum nächsten Hotel und bringt mich sicher durch den peruanischen Verkehr. Reisen und einen positiven Einfluss auf die lokale Bevölkerung haben? Bei FairAway funktioniert das.

Unverbindliche Angebote von lokalen Reiseexperten