Die Komfortzone verlassen

Du möchtest beim Reisen über den Tellerrand hinausschauen? Mit diesen Tipps kommst du ganz einfach aus deiner Komfortzone!

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Betty

„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."

Betty, FairAway Redaktion

Betty Wilde arbeitet als Content Manager bei Fairaway

Ich bezeichne mich generell als sehr schüchternen Menschen. Und habe trotzdem vor Jahren meine erste Fernreise direkt alleine gemacht. Dieser Sprung raus aus der Komfortzone war die beste Entscheidung, denke ich noch heute – denn in diesem Urlaub habe ich das erste Mal verstanden, was eine Reise wirklich unvergesslich macht. Was es genau ist, verrate ich dir jetzt. 


 

Die Komfortzone zu verlassen muss kein Fallschirmsprung sein
So muss dein Sprung aus der Komfortzone nicht aussehen – es gibt so viele andere Möglichkeiten, wenn du dich traust!

1. Die Planung abgeben

Ok, zugegeben – das habe ich bei meiner ersten Reise nicht gemacht, einfach, weil ich Anfang 20 und im sparsamen Backpacker-Modus war. Aber wenn du dir vor einer Reise oft viele Gedanken machst, was schiefgehen könnte, hilft es unheimlich, bei der Planung im Vorfeld Unterstützung und vor Ort einen Ansprechpartner zu haben. So kannst du deine Komfortzone verlassen, Abenteuer erleben – und hast gleichzeitig immer ein Sicherheitsnetz im Rücken.
 

2. Mit offenem Herzen auf Menschen zugehen

Für mich als schüchternen Menschen auf andere zuzugehen, ist eine echte Herausforderung. Aber es wird immer belohnt! Ich empfehle dir wirklich, es einfach zu machen, und zwar mit einer großen Portion Herzlichkeit, Offenheit und Neugier. Meistens bekommst du all das doppelt und dreifach zurück. Von anderen Reisenden, aber vor allem auch von den Menschen, die vor Ort leben. Und das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass jemand gerade keine Lust auf ein Gespräch hat – das ist gut auszuhalten, oder?

Die Komfortzone beim Reisen verlassen bedeutet, auch auf Menschen zuzugehen
Sich zu überwinden wird belohnt – zum Beispiel mit Alpaka-Kraulen

3. Mit Händen und Füßen kommunizieren

Du denkst dir jetzt vielleicht: Mit Menschen reden schön und gut, aber was, wenn ich die Sprache nicht kann? Die gute Nachricht ist: Musst du gar nicht. Ich empfehle immer, ein paar Brocken vorher zu lernen und auch ohne passende Grammatik fleißig anzuwenden – die Geste zählt und meiner Erfahrung nach freuen sich die Menschen vor Ort riesig. Und dann geht es auch mit Händen und Füßen ganz fantastisch!

4. Den Alltag hinter sich lassen

Manchmal ist es gar nicht so leicht, auf Knopfdruck abzuschalten. Umso wichtiger finde ich es, den Alltag zu Hause zu lassen: Indem du keine Arbeits-E-Mails auf dem Handy liest, dieses vielleicht sogar mal ein paar Tage ausschaltest und Social Media links liegenlässt. Als ich mal mein Handy verloren hatte, war da erstmal eine große Lücke in meiner Komfortzone – und dann hat sich fast ein Gefühl der Erleichterung breitgemacht. Ich war plötzlich viel aufmerksamer und hatte ein besseres Auge für wunderschöne Details. Kleine Dinge können hier meiner Erfahrung nach eine riesige Wirkung haben!

Entspannt abschalten beim Reisen
Einfach mal durchatmen und den Alltag draußen lassen – das ist deine neue Komfortzone

5. Wertschätzung zeigen

Als ich mit einer Reisebekanntschaft in Mexiko in einer Bar saß, hatte ihr Glas ein Sprung. Sie hat das beim Kellner reklamiert und ein neues bekommen – aber als es dann ans Bezahlen gibt, wollte sie deswegen kein Trinkgeld geben. Das hat mich unheimlich getriggert, denn ich sehe das so: Wir sind in einer privilegierten Situation, dass wir so eine Reise erleben können. Die Menschen, die in diesem Restaurant arbeiten, sind im Vergleich zu uns finanziell viel schlechter aufgestellt. Deswegen würde ich an der Stelle immer erstmal einen großen Wertschätzungs-Vorschuss geben. Denn dass wir eine tolle Reise haben, haben wir am meisten den Menschen vor Ort zu verdanken! Und wer herzliche Dankbarkeit zeigt, bekommt ganz viel unbezahlbare Begegnungen zurück.
 

6. Mit allen Sinnen reisen

Wie schon angedeutet: Sobald du abschalten kannst, ist ganz viel Raum für neue Eindrücke. Genieße sie mit allen Sinnen: Nimm dir Zeit, die Natur in ihren Details zu bestaunen, schnuppere, wie die Luft anders riecht, schmecke neue Gewürze und fühle ganz tief in dich hinein, was sich verändert, wenn diese ganzen Sinneseindrücke ankommen. Ich kann Reisebloggerin Wanda Rezat nur zustimmen, wenn sie sagt:

„Jede Reise hat einen speziellen Geruch, besonderen Geschmack und eigene Farben.“ 

Übrigens: Das sind die buntesten Orte der Welt!

Reisen genießen mit allen Sinnen
Meine Sri Lanka Reise war bunt – und deine?

7. Abseits der üblichen Pfade unterwegs sein

Raus aus der Komfortzone, rein in die Ungewissheit! Klar sind Touristenattraktionen schön anzuschauen, aber wirklich lernst du ein Land erst kennen, wenn du dich auf Pfade abseits der üblichen Routen wagst. Ich persönlich entdecke dabei immer wieder meinen Entdeckergeist neu und freu mich wie ein kleines Kind, wenn ich einen Ort finde, der wunderschön und trotzdem nicht überlaufen ist! Übrigens: Die besten Tipps für solche Orte haben natürlich die Locals …

8. Authentizität statt Luxus genießen

Klar, im Urlaub hat man das Bedürfnis, sich zu verwöhnen. Aber trotzdem muss es nicht die Luxusunterkunft sein, im Gegenteil: Der wahre Luxus ist, an besonderen Orten zu übernachten: In der Jurte mitten in der Wüste, auf einem Zeltplatz, auf dem sich nachts die Big 5 tummeln – das habe ich in der Serengeti gemacht, Wahnsinn! – bei Locals zu Hause. Und wenn du dabei Abstriche im Komfort machst, wirst du schnell merken, dass das überhaupt nichts ausmacht. Im Gegenteil: Ich finde es extrem bereichernd, weil es mich erdet und ich so die Reise und das Land viel besser fühlen kann.

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Auch eine Hängematte kann Komfort sein
Getestet und für gut befunden: So eine Hängematte ist auch ganz schön komfortabel!

9. Etwas Neues probieren


Ich habe mir vorgenommen, auf jeder Reise etwas zu tun, was ich noch nie gemacht habe. Das kann etwas Kleines sein – zum Beispiel eine lokale Spezialität zu probieren, die ich zu Hause nicht unbedingt im Restaurant bestellen würde – oder auch ein größerer Sprung aus der Komfortzone. Bei mir war es zuletzt ein Fallschirmsprung – ein unbeschreibliches Erlebnis – aber du musst dich natürlich nicht aus einem Flugzeug stürzen, um dieses Gefühl zu haben! Vielleicht wolltest du ja auch schon immer mal mit Schildkröten oder Delfinen schwimmen, deinen Namen in vietnamesischen Schriftzeichen schreiben, die schärfste Chili der Welt probieren oder einen Salsakurs machen. Es ist dein Urlaub und deine Wahl!
 

10. … und wie wäre es mit einer Reise alleine?

Hier schließt sich der Kreis: Ich habe am Anfang dieses Textes schon erwähnt, dass für mich der erste große Sprung aus der Komfortzone eine Reise alleine war. Und dieses alleine Reisen hat ganz viele Dinge für mich aufgemacht: Dass ich es schaffe, auf Menschen zuzugehen. Dass ich mich sicher fühlen kann, auch wenn ich nicht da bin, wo alle anderen sind. Dass man so viel zurückbekommt, wenn man bedingungslos gibt. Und dass Hyänen eine ganz schön gemeine Art haben einen auszulachen, wenn man mitten in der Serengeti schläft und sie den Eingang der Toilette blockieren – aber das ist eine andere Geschichte. 

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