All unsere Reisen werden von lokalen Reiseexperten und Reiseexpertinnen geplant – zum Beispiel von Joseann in Finnland, die wir dir hier vorstellen!
Unsere Reiseexperten und Reiseexpertinnen in den jeweiligen Ländern sind das Herzstück jeder Reise, die wir für dich planen – denn sie kennen die schönsten Orte, sind die Verbindung zu den lokalen Guides und machen und unvergessliche Erlebnisse erst möglich. Deswegen nutzen wir jede Gelegenheit, uns mit ihnen auszutauschen – und haben eine ausführliche Runde mit Joseann, unserer Reiseexpertin für deine Finnland Reise geschnackt!
Joseann, Reiseexpertin für Finnland
„Hei, ich bin Joseann und deine Reiseexpertin für Finnland! Für mich ist das Besondere an Finnland seine Natur und die wunderbaren Landschaften – meine ganz persönliche Glücksquelle. Gerne zeige ich dir meine Lieblingsorte."
Joseann und Riita, unsere Finnland-Reiseexpertinnen, verbindet eine lange Freundschaft
Joseanns Finnland-Liebe: Wie alles begann
2003 ist Joseann nach Finnland gezogen – Liebe auf den ersten Blick: „Aus zwei Jahren wurden 20“, erzählt sie lachend. „Eigentlich bin ich gelernt Diplom-Forstwirtin, aber damals hatte ich einen Blog und habe deswegen die Gelegenheit bekommen, einen Finnland Reiseführer zu verfassen. Das fand ich spannend und habe daraufhin eine Ausbildung gemacht, um Stadtführungen zu geben.“ Dort hat Joseann dann Riita kennengelernt, die eine lokale Agentur gegründet hat – und seitdem arbeiten die beiden zusammen und zeigen Menschen das authentische Finnland.
Das Naturwunder, das begeistert
Joseann brennt für ihre Wahlheimat, das merkt man sofort. Die Diplom-Forstwirtin hat ein Faible für die unberührte Natur Finnlands – das sei auch das, was Reisende am meisten begeistert, verrät sie. „Finnland ist eines der ursprünglichsten Länder Europas, besteht zu 70 % aus Wald, ist wilder und geheimnisvoller als andere Reiseziele. 70.000 Elche leben hier, ganz zu schweigen von den Bären, die man mit etwas Glück beobachten kann!“ Besonders seien auch die Kontraste in den Jahreszeiten: „Wir haben wunderschöne sonnige Sommer, auch eben auch knackig-kalte Winter mit richtig viel Schnee – deswegen empfehle ich jedem, mindestens zweimal nach Finnland zu kommen, um das Land wirklich kennenzulernen!“
Finnland im Sommer oder im Winter? Beides, sagt Joseann!
Finnland Kultur – mystisch trifft sympathisch
Apropos Kontraste: Die finden sich auch in der Kultur im 'Land der 1000 Seen'. „Auf der einen Seite haben wir eine besondere Sprache und viel Mythologie, was uns sehr unterscheidet von vielen anderen europäischen Ländern. Und auf der anderen Seite sind wir supermodern, eines der führenden technischen Länder Europas.“ Sie schmunzelt: „Und sympathisch und hilfsbereit noch dazu: Eine Reisende hatte neulich ihren Pass verloren. Der wurde nicht nur gefunden, sondern ihr auch noch von der Post ins Ferienhaus zugestellt, gerade noch rechtzeitig vor dem Rückflug.“
Besondere Orte, besondere Menschen
Ich frage sie, ob es sonst noch Erlebnisse gibt, die ihr besonders im Gedächtnis geblieben sind. Sie lacht: „Gerade gestern habe ich Fotos bekommen von Reisenden, die vier Körbe voller Pilze aus dem Wald geschleppt haben – wer die alle essen soll, frage ich mich.“ Überhaupt bekomme sie viele begeisterte Nachrichten und Fotos per Whatsapp. „Die Leute sind einfach glücklich, die Schönheit des Landes und versteckte Orte mit lokalen Guides entdecken zu können. Das ist schon etwas Besonderes.“
Joseanns Reisende lieben es, Pilze in den finnischen Wäldern zu sammeln
Ein Hoch auf die Ruhe
Apropos versteckte Orte – natürlich will ich auch wissen, was Joseanns Lieblingsort in Finnland ist. Sie lacht: „Überall, wo es ruhig ist – ich bin sozusagen Spezialistin für stille Orte!“ Sie liebe zum Beispiel das Freilichtmuseum in Helsinki und Cafés in alten Holzhäusern. Und den Koli Nationalpark: „Die Stimmung dort ist sehr mystisch und wenn sich im Winter die Bäume unter dem Schnee biegen, fühle ich mich sehr verbunden mit der Natur.“ Noch einen Lieblingsort vergessen? „Oh, ja: Riitas Hof natürlich!“ Ihre Kollegin hat diesen selbst restauriert, Reisende können dort übernachten, es wird zusammen gekocht und Riita zeigt ihnen die Umgebung.
Die finnische DNA in a nutshell
Ein Lieblingsort fehlt immer noch – aber der ist für Joseann auch einfach selbstverständlich: „Oft hören wir die Frage, ob die Unterkunft auch eine Sauna hat (lacht). Dabei gibt es quasi keine Unterkunft ohne Sauna – auf so eine Idee würde ein finnischer Gastgeber gar nicht kommen.“ Sie selber liebt es, in der Sauna zu entspannen und danach direkt in einen der vielen naturbelassenen Seen zu hüpfen. „Wusstest du, dass es eine halbe Million Saunas in Finnland gibt? Saunieren gehört einfach zur finnischen DNA.“ Und ist ein soziales Event, denn anders als hier wird in den Saunas auch gerne mal fröhlich geschnattert und schnabuliert – lieben wir.
Von der Sauna direkt in den See – ein Erlebnis, das zu Finnland dazugehört!
Unterschied durch Erleben – und darüber Sprechen
Wir kommen auf Nachhaltigkeit beim Tourismus zu sprechen. „Ehrlich gesagt ist das für mich Oxymoron. Tourismus hat einen zu starken Fokus auf ökonomische Faktoren – ich spreche lieber vom Reisen. Es geht um den Austausch entlang des Weges. Um Reisen statt Urlaub. Individuelles Reisen ist der beste Hebel für Veränderung.“ Heißt das, sie glaubt an eine positive Veränderung durch Tourismus? „Ich denke schon, dass gutes Reisen etwas Gutes bewirken kann. Richtig organisiert kann es die Zahl der Naturliebhaber erhöhen: Wenn ich einmal mit dem E-Schneemobil statt mit einem stinkenden und ratternden Exemplar durch die Natur gesaust bin, lerne ich das wertzuschätzen und treffe das nächste Mal eine ökologischere Entscheidung.“ Aber nicht nur das Erlebnis an sich verändert etwas: „Der Unterschied passiert vor allem im Austausch. Es ist ein großer Unterschied, ob ich einfach mit einem Rentierschlitten fahre – oder abends mit dem einheimischen Guide darüber sprechen, was das Tier für die Leute in Finnland bedeutet und welche Rolle Tourismus für ihn und seine Existenz spielt.“
Joseann ist die Verbindung zu lokalen Guides – und süßen Rentieren!
Nachhaltigkeit im Einklang
Joseann spricht hier an, was wir zu 100 Prozent unterschreiben: Immer da, wo die drei Aspekte der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie, Soziales – im Gleichgewicht sind, da kann Reisen etwas wirklich Positives befördern. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit Partnern wie FairAway sehr wichtig, da so Reisende nach Finnland kommen, die offen für Nachhaltigkeit sind – und eben nicht für einen Wochenendtrip herfliegen.“ Und was ist ihr und Riita wichtig, wenn es um die Auswahl der Aktivitäten und Unterkünfte geht? „Zum Beispiel arbeiten wir nur mit lokalen Anbietern zusammen sind und achten darauf, dass sie das nationale Nachhaltigkeitslabel führen. Dadurch sind Dinge wie Mülltrennung oder Energieversorgung automatisch abgedeckt. Außerdem sorgen wir für längere Arbeitsverträge, damit Leute nicht nur über die Hauptsaison angestellt sind.“ Warum das wichtig ist, zeigt sich zum Beispiel an ländlichen, dünn besiedelten Gebieten. Ganzjähriger Tourismus ist hier ein wichtiger Hebel, um zu verhindern, dass dort Menschen bleiben und leben können. „Sie bieten zum Beispiel kulinarische Erlebnisse an und können dadurch ihren Betrieb aufrechterhalten“, erklärt Joseann. Außerdem achten sie und Riita auf nachhaltig geplante Routen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bauen Fahrradtouren ein – eben alles, was die Umwelt schützt.
Nachhaltig unterwegs: Joseann und Riita liegt die Umwelt am Herzen
Finnisches Jedermannsrecht
Ein gutes Stichwort: Wie sieht es mit der Natur aus – die ist ja in Finnland wie gesagt sehr besonders, deswegen interessiert mich, was hierfür getan wird. „Viele Menschen haben eine sehr enge Beziehung zur Natur und einen besonderen Bedarf, sie zu schützen. In Finnland gilt das Jedermannsrecht: Man darf die Natur frei nutzen, hat damit aber auch die Pflicht, sich um sie zu kümmern.“ Viele Finnen haben ihre Mökkies, so heißen traditionelle Blockhütten, verbringen viel Zeit draußen, gehen zum Beispiel Pilze sammeln, bauen aber auch Boote oder Holzhäuser. „Außerdem haben wir haben 41 Nationalparks. Das sind teils riesige Gebiete – und das Land hat 180.000 Seen, deswegen hat Gewässerschutz eine besonders hohe Priorität, wie man am Saimaa-See gut sieht. „Die Saimaa Süßwasser Robbe gibt’s nur noch in Finnland. Die Finnen sehen es als ihre persönliche Verantwortung, dass diese Robbe nicht ausstirbt.
Das sind unsere 9 liebsten Nationalparks
Reiseexpertin mit Natur-Expertise
Und wie ist Joseanns Blick auf Finnland als Forstwirtin? Ihre Augen leuchten: „Finnland hat die nördlichste funktionierende Landwirtschaft der Welt. Wir fokussieren uns auf regionale Produkte, die Menschen vor Ort herstellen. Und auch in der Forstwirtschaft dreht sich aktuell einiges: Wir haben so viel Wald, gleichzeitig war hier über Jahrzehnte die Papierindustrie ansässig – das ist jetzt zurückgefahren, es gibt alternative Waldnutzungsmodelle und damit wird die Biodiversität wieder erhöht. Beeren zum Beispiel gingen lange zurück, haben jetzt aber eine neue Chance. Moore werden zunehmend wieder vernässt. Eine tolle Entwicklung, die wir natürlich unterstützen wollen.“
Endlich wieder Beeren sammeln in den Wäldern Finnlands
Kleine Stellschrauben, große Wirkung
Ich frage sie, ob sie noch einen persönlichen Tipp für Reisende hat, die besser in Finnland unterwegs sein wollen. Sie überlegt: „Erstmal muss man NACH Finnland kommen, und die Anreise mit dem Flugzeug muss nicht sein. Du kannst zum Beispiel mit dem Nachtzug nach Stockholm und von dort weiter nach Finnland, oder mit der Fähre von Travemünde direkt fahren – hier gibt es sogar eine Sauna an Bord“, schmunzelt sie. „Eine langsame Anreise sorgt auch dafür, dass man wirklich mit der Seele ankommt.“ Wenn Fliegen unvermeidbar ist, sollte man wenigstens länger vor Ort bleiben. „Abgesehen davon, dass sich der CO2-Ausstoß pro Tag verringert, kannst du dann auch viel tiefer eintauchen in die Kultur Finnlands!“ Apropos tauchen: „Trinkwasser gibt es hier übrigens überall, du musst keine einzige Plastikflasche kaufen“.
Bereit für Finnland?
Ich habe in diesem Gespräch richtig viel Lust auf Finnland bekommen, deswegen frage ich Joseann zum Abschluss, was ich unbedingt machen muss auf meiner Reise. Sie lacht: „Natürlich in die Sauna gehen und in einem unberührten Natursee schwimmen! Außerdem empfehle ich im Frühling, Sommer und Herbst unbedingt eine Radtour zu machen, Beeren und Pilze selber zu pflücken und zuzubereiten. Im Wald kann man auch den ein oder anderen Mückenstich kriegen, aber das ist es wert!“ (Lacht). Und im Winter? „Definitiv eine Husky-Tour machen, Schneeschuhwandern und Polarlichter gucken.“ Und ganz wichtig: „Bring die passende Kleidung mit! Wir schicken eine Packliste. Wir wollen keine abgefrorenen Finger, das gibt schlechtes Marketing (lacht). Es ist ein wildes Land.“ Kein Problem, die Koffer sind im Geiste schon gepackt und meine Vorfreude ist mindestens genauso wild wie das Land. Also ich bin bereit für Finnland – du auch?
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