Plastikflut auf Jamaika – deswegen hat die Karibikinsel 2019 Plastikmüll den Kampf angesagt.
Weiße Sandstrände und türkisblaues Meer – das fällt dir wahrscheinlich als erstes ein, wenn du an Jamaika denkst. Doch auch diese Traumkulisse wird nicht von einer unangenehmen globalen Entwicklung verschont.
Jedes Jahr landen weltweit bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik im Meer, die das Wasser und seine Bewohner belasten sowie massenweise an den Küsten angespült werden. Diesem gefährlichen Trend hat die Karibikinsel den Kampf angesagt.
Betty
„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."
Betty, FairAway Redaktion
Jamaika: Seit 2019 plastikfrei
Nachhaltigkeit in Jamaika: Plastikverbot 2019
Nicht erst seit einer großangelegten Küstensäuberungsaktion, bei der knapp 73 Tonnen Müll gesammelt wurden, ist Jamaika der Verschmutzung durch Plastik überdrüssig. Deshalb hat die jamaikanische Regierung Ende 2018 beschlossen, dass ein Großteil der Plastik- und Styroporprodukte nicht mehr hergestellt und verwendet werden dürfen. Das gilt zum Beispiel für Plastiktüten und -flaschen, Strohhalme oder Behälter von Essen. Ausgenommen von dieser Regelung sind hygienisch (noch) notwendige Verpackungen von rohem Fleisch, Mehl, Zucker, Brot und Reis sowie bestimmte medizinische Produkte. Damit es nicht bei einem reinen Verbot bleibt, startet die Karibikinsel gleichzeitig ein Aufklärungsprogramm, um ihre Bewohner für das Problem Plastik zu sensibilisieren und Möglichkeiten des nachhaltigeren Umgangs damit aufzuzeigen. Mit der Initiative gegen Plastik reiht sich Jamaika ein in eine ganze Reihe von Ländern, die Plastik schon seit längerem auf dem Kieker haben, wie zum Beispiel Costa Rica, Neuseeland oder Kenia.
Update (2023): Plastikverbot im Realitätscheck
Seit dem Beginn des Plastikverbots ist einige Zeit vergangen, seit 2021 sind auf Jamaika auch Plastikstrohhalme verboten – was hat sich seitdem verändert? Unsere Reiseexpertin Lillieth schätzt die Lage für uns ein:
„Plastikmüll ist immer noch ein Problem auf Jamaika, da zwar im Land das Verbot greift, aber noch jede Menge Waren in Plastik verpackt importiert werden. Außerdem ist der Schaden, der durch Plastik entsteht, noch nicht flächendeckend in den Köpfen der Menschen vor Ort angekommen. Es gibt aber verschiedene Initiativen, die sich der Thematik annehmen: Zum einen wird die Anzahl der Müllwagen aufgestockt, sodass mehr Müll eingesammelt und recycelt werden kann. Zum anderen gibt es Aufklärungskampagnen der Regierung, die zum Beispiel über Fernsehen und Radio verbreitet werden und auch durch konkrete Veranstaltungen, zum Beispiel an Schulen, an die Menschen herangebracht. Es geht also voran – auch wenn noch ein Stück weg zu gehen ist, bin ich sehr optimistisch, dass wir bald noch deutlichere Verbesserungen sehen werden.“
Uns würde interessieren: Wie sind eure Erfahrungen, was Plastik auf Jamaika betrifft? Wird das Verbot eurer Meinung nach konsequent umgesetzt, oder besteht es eher auf dem Papier? Schreibt uns gerne eure Erfahrungen an [email protected]!
Jamaika: Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit
Das Plastikverbot ist übrigens nicht der erste Versuch, die Karibikinsel zu einem nachhaltigeren Ort zu machen. In der Stadt Bluefields, der Heimat des berühmten Musikers Peter Tosh, wird schon seit Jahren auf Sustainable Tourism gesetzt – zum Beispiel durch einheimisches Essen mit lokalen Produkten, authentische Begegnungen mit Locals statt Pauschaltourismus und der Minimierung von Fischfang. Authentisch erleben ist die Devise!
Plastikverbot in Jamaika: Vorteile für deinen Urlaub
Wir finden: Wenn du einen Urlaub nach Jamaika planst, profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch du von dem Verbot von Plastik. Denn:
- Du kannst die puderzuckerweißen Strände doppelt genießen: Wie oft hast du dich schon geärgert oder erschreckt, wenn du beim Strandspaziergang über mehr Plastik als Muscheln gestiegen oder beim Schwimmen mit dem Bein an einer Chipstüte hängengeblieben bist? Eben.
- Du sparst Geld Geld: Anstatt immer wieder abgefülltes Wasser in Plastikgflaschen zu kaufen, füllst du deine Trinkflasche einfach auf. Gegen verunreinigtes Wasser helfen ein Filter, das gute alte Abkochen oder gekennzeichnete Wasserstellen mit Trinkwasser.
- Du genießt mit Stil: Jamaika ist auch für seinen exzellenten Rum bekannt – doch mal ganz ehrlich, wie gut schmeckt es, einen leckeren Cocktail durch Plastik zu trinken? Wer auf das Trink-Gefühl aus Röhrchen nicht verzichten mag, der kann auf Strohhalme aus Metall zurückgreifen: Sieht edler aus, schmeckt neutral und kann immer wieder verwendet werden.
Ab den die sauberen Karibikstrände: Plane jetzt deine Jamaika Reise