Digitalisierung im Tourismus

Digitalisierung im Tourismus: Das fehlt den Kunden

• Persönlicher Kontakt und Beratung
• Vertrauen in die Online-Buchung
• Datensicherheit

Die Vorteile der digitalen Customer Journey für den Kunden sind unbestritten da. Doch je nachdem, wie ein Online-Anbieter aufgestellt ist, fehlt der persönliche Kontakt zu einem Experten in Menschengestalt. Gerade Kunden, die keine Digital Natives sind, bevorzugen daher nach wie vor den Gang zum Reisebüro: Während die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen online bucht, sind 58 Prozent der über 60-Jährigen bei der Urlaubsbuchung offline unterwegs. Hier schätzen sie es, einen realen Ansprechpartner vorzufinden, der für die individuelle Beratung oder die Beantwortung von Fragen zuständig ist. Damit einher geht das Vertrauen, dass alles klappt, sowie die Unsicherheit, was mit den Daten passiert, die man im Internet lässt.

Clever unterwegs: Hilfreiche Apps

Hast du schonmal versucht, dich mit einem Stadtplan bewaffnet in einer großen Stadt zurechtzufinden? Dann weißt du bestimmt, dass das manchmal ganz schön tricky ist. Nicht nur für dieses Problem gibt es im Zuge der Digitalisierung einfache Lösungen. Hier stellen wir Reise-Apps vor, die dir so manche Erleichterung vor Ort verschaffen:

• Offline-Kartenapps wie MapsMe: Hier lädst du vor der Reise Karten runter, die du dann vor Ort abrufen kannst – ohne auf WLAN oder teure Roaming-Gebühren angewiesen zu sein.
• Übersetzungs-Apps wie Google Übersetzer: Auch hier kann Wortschatz vor der Reise runtergeladen werden. So kannst du, wenn dir die Worte fehlen, direkt darauf zugreifen. Zum Beispiel, wenn du Überraschungen bei der Essensbestellung vermeiden willst.
• Währungsrechner-Apps wie XE Currency: Ebenfalls offline zu verwenden, wenn du blitzschnell umrechnen willst. Auch praktisch – vor allem, wenn man mit mehreren Leuten reist: Apps, mit denen man Ausgaben festhalten kann, wie z. B. Splitwise.
• AroundMe: Mit dieser App findest du wichtige Punkte in deiner Umgebung, z. B. Bankautomaten, Tankstellen oder Restaurants.
• Yuggler: Du reist mit Kindern? Diese Apps zeigt dir Aktivitäten mit Kindern an – Gold wert, wenn jemand unterwegs quengelig wird.
• Prey Anti-Diebstahl: Ist dir schonmal dein Handy geklaut worden? Kein Beinbruch, aber ärgerlich. Diese App hilft dir, das Mobiltelefon wieder aufzuspüren. Und sorgt beim Dieb für unangenehme Überraschungen wie zum Beispiel einen lauten, schrillen Ton.
• WeatherPro: Wetter-Apps gibt es viele, aber diese hier ist besonders genau und gibt viele Zusatzinformationen wie zum Beispiel den UV-Index oder Wetterwarnungen.
• Erste-Hilfe-Apps, z. B. von Malteser: Diese App hilft dir, in gesundheitlich brenzligen Situationen ruhig zu bleiben und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, bis du professionelle Hilfe bekommst.
• SAS Survival Guide: Du liebst es, in der einsamen Natur zu sein – und bist ein echter Abenteuer-Junkie? Diese App weiß alles über das Überleben in der Wildnis.
• Reise-App vom Auswärtigen Amt: Gerade bei Fernreisen ist es hilfreich, sich vor und während der Reise informieren zu können, wie die gegenwärtige Lage im Land ist. Dafür ist die App vom Auswärtigen Amt ideal.
• TripIt: Mit dieser App kannst du alle deine digitalen Reiseunterlagen an einem Ort speichern.

Übrigens: Einen E-Reader benutzen statt Bücher zu kaufen zahlt sich in Sachen Nachhaltigkeit aus, wenn du ein Vielleser bist: Schon ab 10 Büchern im Jahr. Davor ist die Bilanz eines E-Readers – zum Beispiel was die Herstellung betrifft – schlechter, als sich Bücher zu kaufen. Allerdings gibt es auch noch nachhaltigere gedruckte Alternativen, zum Beispiel auf Recyclingpapier oder Second-Hand-Bücher.

Online-Bewertungen: Top oder Flop?

Online Bewertungen sind Fluch und Segen zugleich – einerseits möchte man schöne Plätze unterstützen, andererseits nicht durch die Verbreitung im Netz dem Massentourismus ausliefern. 

1. Online-Bewertungen von Restaurants

Du kennst das wahrscheinlich auch: Du kommst am Reiseziel an, bist hungrig und nutzt schnell das Wi-Fi in deiner Unterkunft, um nach Bewertungen für Restaurants in der Gegend zu schauen. Auch wenn Geschmäcker verschieden sind, findet sich so meist passables Essen – doch oft landest du auch in Touri-Fallen, die mit der authentischen Küche des Landes wenig zu tun haben. Solche Restaurants finden sich an schönen Plätzen in der Altstadt, man zahlt für die Lage einen Aufpreis, vielleicht spielt noch eine Band. Was dabei auf der Strecke bleibt, sind die unbekannten Orte, die kleinen, versteckten Restaurants. Diese machen vielleicht von außen nicht viel her, aber verwenden die frischesten Zutaten, sind die Stammlokale der Locals und treten Besuchern mit Herzlichkeit entgegen. Solche Tipps bekommst du meistens nicht online, sondern im direkten Austausch – zum Beispiel mit Ihren Gastgebern in Unterkünften.

2. Online Bewertungen von Unterkünften

Apropos Gastgeber: Diesen kannst du mit Online-Bewertungen einen großen Gefallen tun. Denn wer als kleine Unterkunft keine guten Bewertungen auf den gängigen Portalen hat, geht oft in der Masse der Hotels unter. Wenn du mit deiner Unterkunft happy warst, nimm dir doch ein paar Minuten Zeit und rühr die Werbetrommel. Grundsätzlich gilt: Nutze die Vorteile der Digitalisierung verantwortungsbewusst. Dann unterstützt du deine Lieblingsplätze, ohne sie dem Massentourismus auszuliefern und damit auf lange Sicht kaputtzumachen. Und lege das Handy lieber öfter weg und sprich mit den Menschen. Macht mehr Spaß, ist besser für die Haltung und verspricht die einzigartige Erfahrungen.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Tourismus

• Reiseunterlagen digital: Im Reisebüro bekommst du die Unterlagen schön ausgedruckt, teilweise sogar noch mit dem Postauto vorbeigebracht. Bei der Online-Buchung wird das Ganze hingegen digital verschickt. Nutzt du darüber hinaus den Online-Check-in, sparst du Zeit am Flughafen.
• CO2 Kompensation online: Es ist kein neues Problem – wer viel fliegt, der ist mitverantwortlich für die starke CO2-Emissionen durch Flugzeuge. Online kann man das zwar nicht rückgängig machen, aber zumindest ausgleichen. Bei atmosfair zum Beispiel kannst du ausrechnen, wie dein Verbrauch bei einem bestimmten Flug ist, woraufhin dir ein Betrag zur Spende angezeigt wird. Damit werden dann Projekte unterstützt, die CO2-Emissionen an anderer Stelle reduzieren.
• Durch die Digitalisierung ist die Kommunikation mit den Menschen vor Ort weitaus leichter und schneller geworden. So können zum Beispiel wir unkompliziert mit kleinen, lokalen Anbietern zusammenarbeiten und unterstützen damit langfristig die lokale Wirtschaft. Und bringen außerdem nachhaltige Konzepte in die Welt.

Digitalisierung und Tourismus: Zukunftsvisionen

Der technische Fortschritt rast voran, und so wird sich auch im Tourismus in Sachen Digitalisierung noch viel weiterentwickeln. Man kann sich zum Beispiel nicht nur Reiseziele vorher per Virtual Reality anschauen, sondern auch, wie die Orte früher aussahen. Manche Fluggesellschaften sorgen dafür, dass die Passagiere auch in der Luft nicht offline bleiben müssen, und bieten WLAN an. Viele Passagiere fänden es darüber hinaus toll, wenn man unterwegs Infos über die Länder oder Städte bekommen würde, die gerade überflogen werden. Und wie wird die Reisebuchung der Zukunft wohl aussehen? Wird es irgendwann komplett digitale Berater geben, die Ihren Urlaub von vorne bis hinten planen und auch bei Fragen und Problemen kompetent reagieren? Wir finden: Klingt unheimlich spannend, und gleichzeitig sind wir überzeugt davon, dass keine Maschine persönliche Empfehlungen geben und das Gefühl für ein Land so authentisch transportieren kann wie die Bewohner selbst.

Und zum Schluss noch ein Tipp: Wenn du am Urlaubsort angekommen und eingerichtet bist, drücke den Pause-Knopf – eine Woche ohne Handy kann Wunder bewirken.