Die Ribaneng Lodge - eine ganz besondere Unterkunft


 3 Minuten   Südafrika

Daisy

Ich reise für mein Leben gern. Meine Leidenschaft habe ich zum Beruf gemacht und schreibe regelmäßig in meinem Blog „All Day Every Daisy" darüber!

Daisy
Lesothaner mit Pferd
Daisy und Patrick lernten die Südafrikaner kennen

Eine holprige Fahrt zur Ribaneng Lodge 

Mit meinen Händen, die fest um das Lenkrad geklammert sind, und einem zusätzlichen Paar Augen neben mir, um nach großen Steinen und Löchern in der Straße zu suchen, bewegen wir uns über die Schotterstraße zur Ribaneng Lodge in Südafrika. Ab und zu müssen wir einfach anhalten, um die atemberaubende Landschaft zu genießen. Die endlosen Täler sind übersät mit runden, schlammigen Häusern mit Strohdächern. Manchmal kommen wir an einem Bewohner auf dem Rücken eines Pferdes vorbei. Die Sonne scheint, aber für die Südafrikaner ist es Winter. Sie tragen Hüte und haben dicke Kleidung übergezogen. Es ist nicht einfach, hier zu fahren. Zum Glück macht die Umgebung dies wieder wett. 

Wanderung mit Pferd
Patrick tauschte sich mit den Locals aus

Besondere Lodge in Südafrika: Arbeit schaffen und Kultur schützen

Als Mphomeli Emmanuel die Ribaneng Lodge 2013 eröffnete, hatte er ein Ziel vor Augen: „Ich will Arbeit für die Menschen in meinem schönen Dorf schaffen.“ Der lesothische Unternehmer erkannte schnell, dass sein Dorf für Touristen interessant ist. „Es ist hier sehr schön und unberührt. Die Menschen leben noch nach alten Traditionen, sind aber leider auch sehr arm. Durch die Einladung von Touristen werden Arbeitsplätze geschaffen und die Bewohner haben einen Grund, ihr Erbe zu schützen. Schließlich kommen die Touristen, um unsere Kultur und Traditionen kennenzulernen.“

Bett in einer der Hütten der Ribaneng Lodge
Die komfortablen Betten in der Ribaneng Lodge

Traditionelle Hütten mit westlichem Komfort

Bei der Ankunft wartet Michael, der Manager der Ribaneng Lodge, auf uns. Sein Lächeln ist so groß, dass du anfangen wirst, selbst zu lächeln. Wir schlafen in einem traditionellen, runden Haus mit einer westlichen, komfortablen Inneneinrichtung. Tagsüber und nach zehn Uhr abends gibt es keinen Strom. Auf dem Nachttisch steht eine Öllampe, für den Fall, dass wir vor dem Schlafengehen lesen wollen. Im Garten gackern Dutzende von Truthähne. Die Ribaneng Lodge liegt auf einem Hügel. Es ist wirklich eine besondere Lodge in Südafrika. Wir blicken auf Dörfer, Felder, Schaf- und Pferdeherden. Morgen werden wir die Gegend auf einem langen Spaziergang erkunden. Ich kann es kaum erwarten!

Keine Geschäfte

Am nächsten Morgen bekommen wir ein reichhaltiges Frühstück in dem kleinen Restaurant. Gebratene Tomaten und Pilze, Bohnen in Tomatensauce und geröstetes Brot. Genau das Richtige für die heutige Wanderung. Michael stellt uns unseren Reiseleiter Thabo vor. „Das bedeutet Glück“, sagt er stolz, als er uns die Hände schüttelt. Zusammen mit Thabo gehen wir in den einzigen Laden im Dorf, um einige Zutaten für das Mittagessen, Abendessen und Frühstück für den nächsten Tag zu kaufen. „Es gibt keine Geschäfte im Dorf. Die Menschen essen die Erzeugnissen vom Land“, erklärt Thabo.

Kinder spielen mit einem Fernglas in Lesotho
Die Kindern spielen mit dem Fernglas

Unberührte Natur und Mobiltelefone

Nachdem unser Gepäck und Essen auf das Pferd gehoben wurde, können wir starten. Thabo und das Pferd, Sunshine, gehen voraus. Nach einer halben Stunde Spaziergang verlassen wir die Schotterstraße und wandern auf schmalen Wegen durch schöne Landschaften, über plätschernde Flüsse und vorbei an kleinen Dörfern. Jetzt weiß ich, was Mphomeli mit „unberührt“ meint. Autos können nicht hierher kommen und die Menschen leben so, wie sie es seit Jahrhunderten getan haben. Abgesehen von den Handys. Diese haben den Weg in die entlegensten Gebiete Lesothos schon lange gefunden.

Das mysteriöse Fernglas

Nach fast fünf Stunden Fußmarsch erreichen wir das Dorf, in dem wir heute Nacht schlafen. Die Kinder sahen uns von weit kommen und rannten begeistert auf uns zu. Während Thabo das Zeug zu unserer Hütte bringt und Sunshine auf einem Feld in der Nähe grasen lässt, vergnügen sich die Kinder mit unserem Fernglas. Als die Sonne langsam hinter den Berggipfeln verschwindet, kommen die ersten Hirten mit ihren Schafherden zurück. Die Frauen ziehen sich in die Hütten zurück, um das Abendessen vorzubereiten. Thabo erklärt, was die weiße Flagge über einer der Hütten bedeutet: Die Bewohner verkaufen selbst gebrautes Bier. Jetzt haben wir Lust auf einen Drink.

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Maismehl und gedünsteter Kohl

Mit einer Tasse überraschend leckerem Ingwerbier schließen wir uns der Familie an, die heute Abend für uns kocht. Wir haben Mutter Mamohale unsere Zutaten gegeben. Wir singen und üben mit ihren Söhnen englische Wörter, während sie traditionellen Haferbrei aus Maismehl, gedünstetem Kohl und Kartoffelcurry zubereitet. Die einfache Mahlzeit wird mit so viel Liebe und Freude zubereitet, dass selbst Thabo zugeben muss, dass er selten so gut isst. In dieser Nacht schlafen wir auf dünnen Matratzen unter dicken Wolldecken. Ich bin überrascht, wie gut die Lehmmauer die Kälte der Nacht draußen hält. Ich falte ein Kissen aus meiner Jacke und einem Handtuch und falle sofort in einen tiefen Schlaf.

Abendessen bei einer Familie in Lesotho
Gemeinsames Abendessen mit der Familie

Besondere Lodge in Südafrika: Ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden

Als wir gegen sieben Uhr aus unserer Hütte treten, ist das Leben im Dorf bereits voll im Gange. Die Kinder spielen in der Nähe unserer Hütte und hoffen, dass sie wieder durch das Fernglas schauen können. Die Hirten sind damit beschäftigt, die neu geborenen Lämmer zu ihren Müttern zu bringen. Während Thabo Sunshine für den Rückweg zur Ribaneng Lodge vorbereitet, essen wir ein einfaches, aber nahrhaftes Frühstück. Bevor wir gehen, kommt der Dorfchef, um uns die Hände zu schütteln. Er will sichergehen, dass wir eine gute Zeit in seinem Dorf hatten. Ich versichere ihm, dass wir diese Erfahrung nie wieder vergessen werden.

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