Damit schöne Erinnerungen nicht nur im Kopf gut aussehen: Unsere Tipps für die besten Reisefotos

  4 Minuten

Lisa

Hallo, ich bin Lisa! Auf meinem Blog Imprintmytravel berichte ich über meine Reisen und meine Leidenschaft zur Fotografie, Schau doch mal vorbei!

Lisa Stelzel
Reisefoto Wien
Ein ziemlich langweiliger Touristenschnappschuss von Schloss Schönbrunn in Wien

Mit diesem Artikel wollen wir dir zeigen, wie du mit kleinen Hilfsmitteln und ein paar technischen Grundlagen mehr aus deinen Reisefotos machst und so aus dem Einheitsbrei der Touristenschnappschüsse herausstechen kannst. Da wir uns gerade in einer ziemlich nass-kalten und ungemütlichen Jahreszeit befinden, wollen wir unser Hauptaugenmerk darauf richten und dir aufzeigen, dass du auch von einem verregneten Städtetrip mit coolen Fotos nach Hause kommen kannst. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du natürliche Wasserquellen wie Springbrunnen, Bäche oder Pfützen mit ein paar Tricks kreativ in Szene setzen kannst, so dass daraus einzigartige Reiseerinnerungen entstehen.

Auch gut zu wissen - wieviel Trinkgeld solltest du bei deiner Reise geben?

 

Reisefoto Nacht
Dieses Foto zeigt das Regierungsgebäude in Barcelona nach einem Regenschauer

Hilfe es regnet- kreative Reisefotos bei schlechtem Wetter

Schlechtes Wetter mit grauen Wolkendecken, Nebel und Regenschauern ist die Horrorvorstellung eines jeden Fotografen. Wenn du dich jedoch von der Idee löst, Standardfotos wie aus dem Reiseführer knipsen zu müssen, wirst du merken, dass sich auch bei tristem Wetter richtig tolle Foto-Möglichkeiten ergeben können. Das heißt übrigens nicht, dass du bei strömendem Regen stundenlang zu Fuß durch die Stadt laufen solltest! Bei einem Wolkenbruch würde ich dir schon zum Wohle deiner Kamera zu einem Museumsbesuch oder einer kleinen Pause in einem Kaffeehaus raten,  aber wenn es zwischendurch auflockert und der Regen weniger wird, ergeben sich speziell in Städten und an beleuchteten Plätzen ganz außergewöhnliche Perspektiven.

Slow Travel - was bedeutet das eigentlich?

Reisefoto Spiegelung
Diese Reflexion zeigt die Hofburg in Wien nach einem Regenschauer!

Tipp 1: Nutze Reflexionen für deine Fotos

Nach einem Regenschauer schimmern die Lichter einer Stadt auf ganz besondere Weise und alles ist von einem intensiven Glanz erfasst. Du wirst kaum interessantere Motive finden, als wenn du nach einem Regenschauer abends oder spätnachmittags mit deiner Kamera durch die Stadt ziehst. Ich persönlich finde viele Architektur-Aufnahmen bei Nacht sowieso spannender, weil man mit Langzeitbelichtung viele tolle Effekte erzielen kann. Nach einem Regenschauer verstärkt sich der Eindruck aber noch und selbst fade Gebäude wirken plötzlich richtig festlich.

Mehr praktische Tipps findest du in unseren E-Books

 Warum eine Reise in der Nebensaison eine gute Idee ist?

Wir verraten es dir!

Reisefotos Spiegelung Nacht
Die Karlskirche in Wien samt Reflexion im sich davor befindlichen Teich

Mit viel Liebe zum Details die besten Reisefotos machen

Noch faszinierender wird es allerdings, wenn du dich auf die Suche nach Details begibst. Hast du schon einmal bewusst nach Pfützen Ausschau gehalten, in denen sich coole Dinge spiegeln? Nein? Dann wird es dafür höchste Zeit, denn auf diese Art und Weise kannst du Sehenswürdigkeiten extrem kreativ ablichten. Einfacher sind solche Fotos bei Objekten, vor denen sich eine künstlich geschaffene Wasserquelle befindet, da du relativ zeit- und wetterunabhängig agieren kannst. Schwieriger wird es, wenn man sich nach einem Regenschauer gezielt auf die Suche nach einzigartigen Spiegelungen macht. Mit der Zeit kriegt man aber ein Gefühl dafür, wohin man schauen sollte und in welchem Winkel man die Kamera ausrichten muss.

 

Lissabon bei trübem Wetter-ein farbloser Einheitsbrei
Lissabon bei trübem Wetter-ein farbloser Einheitsbrei

Tipp 2: Reisefotos in schwarz-weiß

Wenn das Wetter trist ist und die Stadt in grauer Melancholie versinkt, lohnt es sich oft, die Bilder in schwarz-weiß zu fotografieren, oder, der modernen digitalen Fotografie sei Dank, sie zu Hause in schwarz-weiß zu konvertieren. Bilder leben von Farben, doch wenn das Wetter nicht passt und damit die Kontraste fehlen, wirken sie oft ziemlich langweilig. Das kann sich aber ändern, wenn man das Bild in schwarz-weiß ansieht. Gerade bei Gebäuden wirkt das oft Wunder. Falls du schon fortgeschritten bist und über Grundkenntnisse in der Bildbearbeitung verfügst, kannst du auch das Bild in schwarz -weiß konvertieren und nur einen Teil, z.B. einen bunten Gegenstand oder ein farbenfrohes Plakat, auslassen. Auch damit kreierst du einen Effekt, der dein Bild aufpeppt und von der Masse abhebt.

 

Reisefoto schwarz-weiß
In schwarz-weiß sieht das Bild deutlich interessanter aus

Tipp 3: Nutze einen Graufilter für kreative Effekte

Der Graufilter ist mein liebstes technisches Hilfsmittel beim Fotografieren. Man benutzt ihn, um bei Tageslicht Langzeitbelichtungen durchführen zu können. Das ist zwar normalerweise nicht notwendig, aber die Langzeitbelichtung hat ein paar Begleiterscheinungen, die wir uns für kreative Fotos zu Nutze machen können: Den Schleier- bzw. Nebeleffekt bei fließendem Wasser und den Wischeffekt bei Wolkenformationen. Je nach dem wie lange du die Reisefotos belichtest, ist der Effekt stärker oder schwächer. Um das Wasser weich erscheinen zu lassen, solltest du schon mindestens eine Sekunde belichten. Dramatische Wolkenformationen entstehen- je nach Windverhältnissen – oft erst bei Belichtungszeiten um die 30 Sekunden.

 

Reisefoto Graufilter
Das Bild wurde mit einem Graufilter aufgenommen

Darauf solltest du beim kauf von Graufiltern achten

Graufilter sind in verschiedenen Stärken erhältlich, die gängigsten sind 8x, 64x und 1000x und die Namen sind eigentlich selbsterklärend. Mit einem Graufilter 1000x kannst du also 1000x länger belichten, also das bei normalen Lichtverhältnissen möglich wäre. Wenn deine Kamera also z.B. 1/10 Sekunde als optimale Belichtungszeit ausspuckt, werden daraus bei Einsatz eines 1000x Graufilters 100 Sekunden. Und für alle, denen das Kopfrechnen zu mühsam ist gibt es auch schon spezielle Apps, die diese Aufgabe für dich übernehmen z.B. ND Filter Rechner oder Exposure Calculator. Wie bei allen Langzeitbelichtungen brauchst du natürlich auch ein Stativ und du solltest externen Auslöser (Fernauslöser) für deine Kamera verwenden. Alternativ tut es natürlich auch der Selbstauslöser! Falls deine Kamera bzw. Ihr Objektiv über einen Bildstabilisator (bei Nikon VR) verfügt, schalten Sie diesen aus, wenn die Kamera am Stativ befestigt ist. Das klingt eventuell etwas paradox, aber wenn der Sensor permanent versucht das Bild zu stabilisieren, kann das unscharfe Fotos zur Folge haben. Wenn alles vorbereitet ist, mache ich persönlich meistens ein Testbild ohne Filter und schaue, was die optimale Belichtungszeit wäre. Danach fokussiere ich manuell, da der Autofokus oft nicht mehr funktioniert, sobald der Graufilter aufgeschraubt wurde. Das erste Bild schieße ich dann meistens mit der von der App bzw. in meinem Kopf berechneten neuen Belichtungszeit. Erfahrungsgemäß schadet es aber nicht, etwas zu experimentieren und verschiedene Einstellungen zu testen. Wenn du deine Fotos mit Lightroom bearbeitest, bist du außerdem noch etwas flexibler, da sich ein paar Stufen recht problemlos korrigieren lassen. Komplett falsch solltest du natürlich trotzdem nicht liegen, weil sonst die Bildqualität leidet.

Ich hoffe, dir mit diesem Artikel ein paar Anregungen, für kreative Reisefotos auch bei auf den ersten Blick nicht idealen Bedingungen, gegeben zu haben. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren und freue mich über deine (fotografischen) Rückmeldungen!

Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von Lisa, die auf Imprintmytravel über ihre beiden Leidenschaften Reisen& und Fotografie schreibt.