Unsere Kollegin Betty berichtet von ihren Workation Erfahrungen.
Arbeiten in der Sonne mit Meeresrauschen im Hintergrund – diesen Traum hat sich unsere Kollegin Betty nach langen Überlegungen erfüllt! Welche Bedenken sie davor hatte und was daraus geworden ist, erzählt sie in ihrem Workations-Erfahrungsbericht.
„Die Team-Kommunikation hat genauso gut geklappt wie von zu Hause aus – nur mit echtem Meer als Zoom-Hintergrund!“
Betty
„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."
Betty, FairAway Redaktion
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: So funktioniert es
Bedenken Nr. 1: Zu viel Ablenkung
Die Sonne scheint, vor der Tür locken unzählige Abenteuer – da hatte ich doch kleine Bedenken,wie das denn mit der Konzentration laufen soll, wenn man doch eigentlich nur Urlaub machen will. Aber vor Ort haben sich die Zweifel schnell in Luft aufgelöst, und ich habe gemerkt, dass das genaue Gegenteil eingetreten ist: Ich war total inspiriert und beflügelt von der neuen Umgebung, gefühlt produktiver als im Home Office zu Hause, der Arbeitstag verging wie im Flug und den Feierabend habe ich doppelt genossen. Workation ist eben wirklich eine Kombination mit dem Besten aus beiden Welten!
Bedenken Nr. 2: Nicht genug Urlaubsfaktor
Kommt vor lauter Arbeit der Urlaub zu kurz bei einer Workation? Ich habe schnell gemerkt: Überhaupt nicht. In der Mittagspause kurz ins Meer springen, nach Feierabend eine kleine Wanderung machen, abends Tapas schnabulieren und mit den Locals plaudern, die besten Zutaten auf dem lokalen Markt kaufen oder endlich mal wieder in einem Restaurant sitzen, das alles hat schon für ganz viel Urlaubsgefühl gesorgt. Und dann waren da ja auch noch die Wochenenden, an denen wir Ausflüge gemacht haben oder einfach nur den ganzen Tag am Strand lagen … über zu wenig Urlaub kann ich mich wirklich nicht beschweren. Profis legen die Workation in eine Zeit, in der es Feiertage gibt – oder schließen noch ein paar Urlaubstage an.
Bedenken Nr. 3: Nicht genug Internet
In Zeiten von täglichen Zoom Konferenzen ist schnelles Internet natürlich ein Thema, und ich sah mich schon verzweifelt am Router rumdrücken. Zur Sicherheit haben wir vorher bei unseren Gastgebern nachgefragt, und wie sich rausstellte, waren alle ehrlich: Meine Erfahrung war, dass es hier sogar besser funktioniert hat als bei uns zu Hause – in vier Wochen gab es nur einen Ausfall, und den haben wir selber verursacht (indem wir das ganze Haus durch einen Stromausfall lahmgelegt haben, aber das ist eine andere Geschichte). Ansonsten lief alles wie am Schnürchen und wir haben teilweise mehrstündige Konferenzen parallel problemlos bewältigen können. Und die Kollegen zu Hause waren ganz schön neidisch …
Bedenke Nr. 4: Durcheinander
Neuer Arbeitsplatz, andere Struktur, Zeitverschiebung, zu viel unter einen Hut bringen – das kann schnell im Durcheinander enden, dachte ich. Ist es aber nicht. Am wichtigsten ist, dass man ohne Druck an die Sache rangeht. Gib dir zwei, drei Tage, um wirklich anzukommen, mach dir keinen Stress, wenn Routinen von zu Hause nicht stattfinden, entwickle neue Routinen, nimm dir nicht zu viel auf einmal vor – von wegen „nach der Arbeit muss noch drei Stunden gewandert werden, wenn man schonmal da ist“ – und such dir alternative Orte zum Arbeiten, zum Beispiel ein schönes Café in der Nähe. Falls nicht vorhanden, ist eine Mehrfachsteckdose eine gute Investition, zum Beispiel, um auch auf der Terrasse Strom zu haben.. Außerdem kannst du kreativ werden, was deinen Arbeitsplatz betrifft: Wer hätte gedacht, dass sich eine Rolle Küchenpapier super als Halter für eine Webcam eignet?
Bedenken Nr. 5: Kommunikation mit dem Team
Apropos Kollegen zu Hause: Natürlich sollte bei einer Workation auch die Kommunikation mit dem Team sauber ablaufen, sonst ist der Chef das nächste Mal eher nicht so begeistert von dem Thema. Bei mir war der Zeitunterschied nur eine Stunde, das war ideal, um synchron arbeiten zu können. Ansonsten hat sich in der Kommunikation alles angefühlt wie im Alltag zu Hause – nur dass mein „Zoom-Hintergrund“ echtes Meer war.
Bedenken Nr. 6: Verpflegung über den Tag
Zugegeben, wegen Essen habe ich mir eigentlich keine Sorgen gemacht, sondern vor meinem inneren Auge immer nur riesige Tapas-Platten gesehen – aber wenn man wie wir am Anfang unserer Workation mitten in den Bergen ist, ist das natürlich schon etwas anderes, als wenn ich in Berlin zahlreiche Supermarkt, Lieferdienste und Restaurants in nur wenigen Metern Entfernung habe. Mein Tipp: Auto mieten für mehr Flexibilität, am Anfang einen Großeinkauf machen sowie eine Einkaufsmöglichkeit und mindestens ein leckeres Restaurant in fußläufiger Nähe – und du wirst keine hungrigen Mittagspausen haben.
Bedenken Nr. 7: Corona
Das ewige Thema Corona hat auch zum Zeitpunkt von meiner Workation eine Rolle gespielt – natürlich gab es einiges zu beachten, doch gerade bei einem längeren Aufenthalt hat es dann dann doch an Bedeutung verloren. Zur Einreise waren nur ein negativer PCR-Test und ein ausgefülltes Formular notwendig – das war ganz unkompliziert. Und wenn man vier Wochen unterwegs ist und nicht nur ein paar Tage, lohnt sich der Aufwand auch. Als wir abgereist sind, war unser Ziel noch Risikogebiet, aber die Zahlen sehr niedrig – im schlimmsten Fall hätten wir nach unserer Rückkehr fünf Tage Quarantäne einhalten müssen, aber auch das hätten wir in Kauf genommen im Verhältnis zu der wertvollen Zeit vor Ort.
Ich empfehle: Beobachte am besten, falls du planst in ein Risikogebiet zu reisen, vor der konkreten Planung die Entwicklung der Zahlen. Ist sie eine Zeitlang rückläufig, hast du gute Chancen, dass sich während deines langen Aufenthaltes die Einstufung ändert. Grundsätzlich finde ich es wichtig, in ein Land zu reisen, in dem die Zahlen nicht hoch und auch nicht steigend sind, um sich und andere zu schützen und um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Regeln vor Ort habe ich übrigens als gar nicht störend wahrgenommen – am Anfang gab es noch eine Ausgangssperre ab 23 Uhr, aber in einer Arbeitswoche wäre man sowieso nicht viel länger unterwegs und auf einer Terrasse bei angenehmen 18 Grad in der Nacht und dem Meer im Hintergrund ist man auch sehr gerne zu Hause.
Fazit
Kurz und knapp: Ich war sehr positiv überrascht von meiner ersten Workation. So eine Auszeit aus dem Alltag macht wirklich einen Unterschied, fühlt sich extrem gut an und sorgt für einen großen Motivationsschub. Arbeiten und Urlaub zu verbinden hat besser funktioniert, als ich mir es ausgemalt hatte. Die nächste Workation ist schon fest geplant – ich freu mich drauf!
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