Diese Folgen hat die Corona-Pandemie auf den Tourismus

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Betty

„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."

Betty, FairAway Redaktion

Betty Wilde arbeitet als Content Manager bei Fairaway
Ein Mann liefert Tonwaren in Myanmar
Wie wirkt sich Corona auf die Menschen in den Reiseländern aus?

Coronavirus trifft Reiseindustrie: Das ist der Status Quo

Am 17. März 2020 wurde das offiziell, was schon absehbar war: Das Auswärtige Amt hat eine offizielle globale Reisewarnung ausgesprochen. Aber was heißt das genau?

  • Normalerweise werden Reisewarnungen für Kriegs- und Krisengebiete ausgesprochen
  • In dem Fall ist Reisen nicht verboten, aber der Außenminister rät dringend davon ab – zu hoch ist das Risiko, dass Reisende unterwegs steckenbleiben
  • Reisende, die sich im Ausland befinden, können durch die Reisewarnung leichter zurückgeholt werden
  • Vor der Corona-Krise galt: Bei einer Reisewarnung ist eine Stornierung einer Reise grundsätzlich kostenlos
  • Angesichts der aktuellen Lage kann das auch greifen – offen ist, ob dies angesichts der noch nicht da gewesenen Ausnahmesituation der Fall sein wird und ob es unterstützende Maßnahmen von der Regierung geben wird
  • Kostenfreie Stornierungen sind für Kunden super, für die Reiseveranstalter und die Menschen vor Ort in den Reiseländern macht das die Situation noch schwieriger

Verständlicherweise werden aufgrund der aktuellen Lage keine Reisen gebucht, es wird weniger geflogen – super Nebeneffekt für das Klima – und auch wir führen bis mindestens Ende April keine Reisen mehr durch. Die Sicherheit der Reisenden geht einfach vor. Und gleichzeitig bedroht die aktuelle Lage nicht nur die hiesige Tourismusindustrie, sondern vor allem die Menschen in den Reiseländern.

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Essen bei Locals in Myanmar
Kochkurse und zusammen essen mit den Locals – ein Highlight jeder Reise bei FairAway

Corona: Auswirkungen in den Reiseländern

Was uns und andere Reiseveranstalter hart trifft, trifft die Menschen in den Reiseländern noch viel mehr. Denn oft ist der Tourismus ihre einzige Einnahmequelle – schon saisonale Schwankungen sind schwierig, ein Komplett-Ausfall ist katastrophal. Bei den Homestays fehlen die Übernachtungsgäste, lokale Aktivitäten wie Koch- oder Salsakurse bleiben leer. Tourguides werden arbeitslos, wenn sie keine Touristen mehr z. B. durch Städte, Nationalparks oder den Dschungel begleiten können. Ein konkretes Beispiel dafür ist die kapverdische Vulkaninsel Fogo, auf der 2014 zwei Dörfer unter Lava begraben wurden. Der Wiederaufbau ist ohne die Einnahmen aus dem Tourismus unmöglich. Wie so oft trifft diese Krise vor allem die, bei denen es um die Existenz geht. Wir sind in Deutschland vergleichsweise gut aufgestellt, sowohl gesundheitlich als auch, was die Grundsicherung betrifft – das sieht in vielen Ländern leider ganz anders aus. Die Menschen haben teilweise riesige Schwierigkeiten, ihren alltäglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, bis die Krise vorbei ist.

Und selbst wenn es nicht ums Überleben geht, eröffnet der Tourismus den Locals oft tolle Chancen. Wie zum Beispiel in Peru, wo der Kaffeebauer Alejandro mit seinem zweiten Standbein im Tourismus seinem Sohn eine Ausbildung ermöglichen konnte. Es sind Geschichten wie diese, die dem Reisen einen Sinn jenseits des reinen Vergnügens geben und die es einfach noch schöner und persönlicher machen. Und es sind Geschichten wie diese, die jetzt zu tausenden vielleicht kein Happy End haben werden.

Lies jetzt die Geschichte über Kaffeefarmer Alejandro

Ein Mann auf der Kaffeeplantage in Peru
Eigentlich bietet Alejandro Übernachtungen in seiner Familienpension für Reisende an

Solidarität ist die Antwort

Keiner kann etwas dafür, dass es so gekommen ist. Und doch müssen alle mit anpacken, damit wir aus der Corona-Krise einigermaßen unbeschadet wieder rauskommen. Deswegen unser Appell an dich: Wenn es dir irgendwie – finanziell wie zeitlich – möglich ist, storniere deine Reise nicht, sondern buche um. Bleibe jetzt zu Hause und trage dazu bei, dass der Virus sich nicht weiterhin so stark ausdehnt und die Regulierungen bald wieder gelockert werden können. Zeige dich deinen potentiellen Gastgebern im Reiseland so solidarisch, wie du dich momentan bei Freunden und Verwandten zeigst, die erkrankt oder in Quarantäne sind.

Diese Krise wird nicht ewig andauern und wir sind optimistisch, dass es noch dieses Jahr wieder möglich sein wird, die Welt zu entdecken. Und wenn man mal genauer drüber nachdenkt, ist eine Umbuchung doch eine Win-win-Situation: Du tust den Bewohnern an deinem Urlaubsziel damit einen riesigen Gefallen. Und gleichzeitig kannst du dich jetzt schon auf deine nächste Reise freuen! Wir wünschen dir von Herzen, dass du persönlich gut und gesund durch die Krise kommst und schon bald Ihren Reisetraum verwirklichen kannst.

Eine Einheimische lächelt in die Kamera
Zusammen schaffen wir es durch die Krise

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