Erkenntnisse aus drei Wochen Inselhopping: In Teil 2 unseres Team-Tipps gibt unsere Content Managerin Betty Einblicke in die kleinen Eigenheiten der Kapverdischen Inseln und geht unter anderem diesen Fragen nach:
- Was ist eigentlich „Bruma Seca“?
- Wie viel kosten Taxis auf den Kapverden?
- Welche Sprachen sollten Sie sprechen können?
Betty
„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."
Betty, FairAway Redaktion
Entspannt unterwegs: Praktische Reisetipps für die Kapverden von A-Z
ADRESSEN
Mache vor der Abreise Screenshots von den Fassaden deiner Unterkünfte: Name und Hausnummern stehen oft nicht dran, es gibt keine wirklichen Straßennamen, was für Verwirrung sorgt. Besser also, du weißt, wie das Ziel von außen aussieht. Und: Die meisten Taxifahrer suchen unermüdlich!
ALTER
Der Altersdurchschnitt auf den Kapverden ist sehr gering – er liegt gerade mal um die 20 Jahre, die Generation der 40-80jährigen fehlt aufgrund von Dürreperioden in der Vergangenheit fast komplett. Gerade mal ein Drittel der Kapverdier leben auf den Inseln.
ARMUT
Armut ist definitiv ein Thema auf den Kapverden, gerade in größeren Städten wird viel gebettelt. Sieh trotzdem davon ab, Kindern Geld oder Geschenke zu geben, da sie das auf der Straße hält – spende lieber an offizieller Stelle etwas.
„BRUMA SECA“
Im Winter bringt der sogenannte „Bruma Seca“, der Saharawind, einiges durcheinander: Dann liegt ein Dunst in der Luft, der auch in Hals und Nase geht. Wir empfehlen: Nasendusche und immer genug Taschentücher einpacken!
Ob Maio, Brava oder São Nicolau: Hab Mut zur einsamen Insel, auch wenn die Anreise etwas komplizierter ist. Es lohnt sich wirklich und manchmal bis du tatsächlich der einzige Tourist – eine tolle Gelegenheit für Begegnungen mit Locals.
Lokale Begegnungen: Erfahre mehr über Bettys Reise im Erfahrungsbericht
FAMILIENVERHÄLTNISSE
Obwohl die Kapverdier zum großen Teil sehr christlich sind, heiraten die wenigsten – stattdessen gibt es sehr offene Beziehungskonzepte und Familienverhältnisse.
FEILSCHEN
Anders als in z. B. Südostasien wird auf den Kapverden nicht gefeilscht, die Preise für Taxis beispielsweise sind weitgehend fest – informiere dich im Vorfeld, und du wirst nicht das Gefühl haben, zu viel zu bezahlen.
FLÜGE
Wir wissen nicht, ob es nur am Bruma Seca lag, aber die Flüge wurden öfter mal verschoben oder fielen ganz aus. Deswegen: Lieber Puffertage einplanen und Transfertage nicht unterschätzen – selbst wenn der Flug nur 20 Minuten dauert, kann man schonmal vier Stunden am Flughafen festsitzen. Eine gewisse Flexibilität ist hier wichtig, genauso wie Zugriff auf die E-Mails. Der Check-in ging bei uns immer ganz schnell – wer sichergehen will, ist anderthalb Stunden vor Abflug da, bei uns war auch eine mehr als genug.
„NO STRESS“
Das Motto der Kapverden ist „No Stress“, dementsprechend ticken die Uhren manchmal etwas langsamer. Unser Tipp: Nicht erst essen gehen, wenn du richtig Hunger hast!
PREISE
Grundsätzlich kann man auf den Kapverden günstig leben: Frischer Fisch und Gemüse sind auf den Märkten sehr günstig. Gleichzeitig gibt es Restaurants, in denen du immer dieselben Touristen triffst, die oft von nicht-Locals geführt werden und dementsprechend teurer, fast auf europäischem Niveau sind. Halte stattdessen Ausschau nach kleinen lokalen Restaurants, die vielleicht nur aus zwei Tischen und einem Grill auf der Straße bestehen, aber in denen sehr gut, authentisch und günstig gekocht wird – ich habe zum Beispiel ein fantastisches gegrilltes Hähnchen mit Pommes und frischem Gemüse für 3,50 Euro gegessen.
PÜNKTLICHKEIT
Auch wenn auf den Kapverden vieles langsamer geht: Wenn du in deiner Unterkunft ein Taxi vorbestellst, ist dieses nach unserer Erfahrung immer sehr pünktlich. Allgemein verfügen viele Menschen über ein ausgeprägtes Netzwerk und kennen für jedes Problem eine Lösung.
PLASTIK
Plastik ist ein riesiges Problem auf den Kapverden, oft fehlt das Bewusstsein zur Problematik. Steuere dagegen, indem du einen Jutebeutel zum Einkaufen mitnimmst, einen Wasserfilter benutzen und rumfliegendes Plastik aufsammelst.
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SCHULPFLICHT
Falls du dich wunderst, dass zu jeder Tageszeit unter der Woche Kinder auf der Straße rumspringen: Das liegt nicht etwa grundsätzlich daran, dass diese nicht zur Schule gehen, sondern es gibt zwei Schichten: Die einen sind vormittags dran, die anderen nachmittags. Allgemein herrscht die Schulpflicht nur bis zum 6. Lebensjahr, danach ist es oft eine Frage des Geldes. Besonders gute Schüler bekommen ein Stipendium für Lissabon.
SONNE
Auch wenn der Himmel bedeckt ist, sei es von Wolken oder Bruma Seca: Die Sonne ist extrem stark, schließlich sind die Kapverden sehr nah am Äquator dran. Trinke viel Wasser, benutze eine Sonnencreme mit hohem UV Schutz, setze einen Hut auf, schütze beim Wandern Stellen wie den Nacken (auch wenn es kühl ist), zum Beispiel mit einem UV Buff. Elektrolyte ab und zu schaden nichts, ein Halstuch gegen den Wind auch nicht.
SPEISEKARTEN
Apropos essen – manchmal gibt es nicht alles, was auf der Speisekarte steht – aber immer genug leckere Auswahl. Im Zweifelsfall ist die Cachupa immer eine gute Wahl. Oder der Fang des Tages.
SPRACHE
Auf den Kapverden spricht man Portugiesisch und Kreolisch, auch mit Französisch oder Spanisch kann man sich teilweise gut verständigen. Die im Tourismus beschäftigen Leute sprechen Englisch, viele Taxifahrer oder auch Kellner aber wenig bis gar nicht. Mit Händen und Füßen geht es immer, aber grundsätzlich ist es schon, einfach als Signal ein paar Brocken vorher zu lernen – und es erleichtert vieles.
STRASSENHUND
Es gibt auf den Kapverden sehr viele Straßenhunde. Hygiene ist hier natürlich ein Thema, aber grundsätzlich sind diese Hunde nach unserer Erfahrung sehr lieb und friedlich. Noch mehr Tiere gefällig? Bitteschön: Wir haben Katzen, Rinder, Esel, (Baby-)Schweine und Ziegen en masse auf der Straße getroffen.
TAXIKOSTEN
Taxifahren ist allgemein günstig, die Aluguer, die Sammeltaxis, die erst fahren, wenn sie voll sind, noch günstiger (und ein authentisches Erlebnis in Sachen Fortbewegung). Ein Beispiel: Eine Taxifahrt von 1 1/2 Stunden hat uns ca. 50 Euro gekostet, ein Aluguer hätte bei ca. 7 Euro pro Person gelegen.
VERSORGUNG
Manchmal gibt es auf den kleinere Inseln Versorgungsschwierigkeiten: Auf Maio haben wir erlebt, dass es mehrere Tage lang keinen Gemüsenachschub gab, die Regale im Markt sind leer geblieben. Hab das im Hinterkopf, wenn es irgendetwas nicht gibt – für die Einwohner an Orten, die zu trocken sind für die Landwirtschaft (auf Maio hat es – Stand 2020 – seit drei Jahren nicht geregnet) ist das mitunter ein echtes Problem.
WÄHRUNG
Die offizielle Währung auf den Kapverden sind die Escudos. Auf Sal kann man fast überall auch mit Euro zahlen, auf den übrigen Inseln geht manchmal auch ein Mischmasch, wenn zum Beispiel das Klein- und Wechselgeld in Escudos fehlt. In Städten und größeren Dörfern gibt es Geldautomaten zur Abhebung mit Kreditkarte.
WASSER
Wasser ist sehr knapp auf den Kapverden – denke bitte daran, wenn du duschst oder die Klospülung betätigst.
ZEIT
Die einzelnen Inseln sind viel zu schön, um einfach nur durchzuhetzen. Und viel zu unterschiedlich, um die ganze Zeit auf einer Insel zu bleiben. Da hilft es nur, sich viel Zeit zu nehmen, am besten mindestens drei Wochen.
ZEITVERSCHIEBUNG
Apropos Zeit: Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt zur Winterzeit zwei Stunden nach hinten (wenn es in Deutschland 10:00 ist, ist es dort 8:00) und im Sommer drei Stunden.
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