Kleine Familienpensionen statt große Hotelketten: Lerne in Homestays das Leben der lokalen Bevölkerung kennen.
Ob bei uns oder bei anderen nachhaltigen Reiseveranstaltern: Wenn du auf authentische Reiseerlebnisse Wert legst, wird dir immer wieder das Wort „Homestay“ begegnen. „Im Zuhause eines anderen übernachten“, dafür gibt es verschiedene etablierte Konzepte wie Couchsurfing oder AirBnB, aber auch verstärkt die Möglichkeit, Zeit bei Gastfamilien zu verbringen und in den Alltag einer Kultur einzutauchen. Eine tolle Sache, finden wir! Was genau sich hinter dem Wort Homestay verbirgt, was für Vorteile das Konzept hat und in welchen Ländern Homestays besonders verbreitet sind, erfährst du hier.
Betty
„Was Reisen für mich so besonders macht? Nicht nur die schönen Orte dieser Welt, sondern vor allem die Menschen, die dort leben und die spannendsten & bewegendsten Geschichten auf Lager haben."
Betty, FairAway Redaktion
„Die besten Entdeckungsreisen macht man, indem man die Welt mit anderen Augen betrachtet.“ – Marcel Proust
Was sind Homestays?
Homestays sind einer der größten Trends des Tourismus derzeit. Wie das Frankfurter Zukunftsinstitut herausgefunden hat, wünschen sich Reisende verstärkt intensive Erlebnisse, die berühren und bei denen sie Gastfreundschaft erleben und Beziehungen aufbauen. Homestays erfüllen genau das: Hier können Reisende ein Land aus den Augen der lokalen Bevölkerung entdecken und mit Locals in Kontakt kommen. Konkret heißt das, dass du in einheimischen Familien übernachtest, den Alltag der Bewohner kennenlernst und ein besseres Gefühl für die Kultur entwickelst.
Welche Konzepte von Homestays gibt es?
Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Konzepte von Homestays, durch die du unterschiedlich in das Leben der oder des Gastgebers eintauchen kannst.
Gastfamilien: „Gastfamilie“ ist die gängige Übersetzung des Wortes Homestay, was schon die Idee dahinter ausdrückt: Du bist bei klassischen Homestays bei einer Familie zu Gast und nimmst, wenn du willst, am Familienleben teil. Natürlich gilt es hier, die Privatsphäre der Gastgeber zu akzeptieren! Aber du lernst viel über die Lebensweise der lokalen Bevölkerung, kannst bei typischen Aktivitäten, zum Beispiel in der Landwirtschaft, mitmachen und lokale Mahlzeiten essen. Näher dran geht nicht – und spannende Geschichten gibt es inklusive.
Familiengeführte Bed & Breakfast: Auch diese zählen zu den Homestays im engen Sinne und sind vergleichbar mit Pensionen oder kleinen Hotels, aber trotzdem hast du hier mehr „Familienanschluss“ als in normalen Hotels. Familiengeführte Bed & Breakfasts sind oft klein und persönlich gestaltet, sodass du dich auf Gemütlichkeit, Herzlichkeit und Liebe zum Detail freuen kannst.
Airbnb: Hier werden Wohnungen, Zimmer oder Häuser von Privatpersonen, die sie (zeitweise) nicht benötigen, vermietet. Oft ist es jedoch so, dass der Vermieter den Schlüssel aushändigt und eine Einweisung gibt, aber der Kontakt sich auf ein Minimum beschränkt. Das Problem an Airbnb und Co: In vielen Städten fehlt es an Wohnraum und die Situation wird verschärft, indem Mietwohnungen zu reinen Ferienunterkünften werden. Hier geht es längst nicht mehr um Familienanschluss, sondern ums Geschäft.
Couchsurfing: Couchsurfing nehmen vor allem jüngere Backpacker in Anspruch, die mit kleinem Budget unterwegs sind. Hier ist der Name Programm – in der Regel geht es einfach um eine Couch zum Schlafen für ein paar Tage. Der große Vorteil ist, dass Couchsurfing kostenlos ist und man schnell Kontakte knüpft. Um böse Überraschungen auf beiden Seiten zu vermeiden, existiert ein Bewertungssystem. Reisende sollten sich darauf einstellen, dass es in kleinen Wohnungen oft wenig Privatsphäre gibt.
Vorteile von Homestays
In Homestays bei Gastfamilien zu übernachten bringt viele Vorteile für dich als Reisende:r mit sich. Dazu zählen:
- Du bekommst authentische Einblicke in das Leben der Locals
- Je nach Konzept der Unterkunft gibt es Verpflegung „à la Hausmannskost“ des jeweiligen Landes.
- Homestays sind perfekt für Alleinreisende, die Einheimische statt nur andere Reisende kennenlernen wollen.
- Insider-Tipps gibt es gratis obendrauf, zum Beispiel für private Touren abseits der ausgetretenen Pfade – Vermittlung eines professionellen Guides inklusive.
- Oft können Gastgeber auch noch andere Dinge organisieren, wie zum Beispiel auf Kuba Fahren mit den Collectivos.
- Dich erwarten unvergessliche Reisemomente und spannende Gespräche – Übernachtungen in Homestays machen einen Aufenthalt zu etwas Besonderem.
Außerdem sind Homestays eine Win-win-Situation, denn auch die Bevölkerung profitiert davon:
- Homestays sind eine wichtige Einnahmequelle und dein Geld kommt direkt der lokalen Bevölkerung zugute (anders als zum Beispiel bei Hotelketten).
- Homestays fördern den interkulturellen Austausch und sind auch für die Gastgeber spannend, da sie immer wieder Leute aus verschiedensten Teilen der Welt beherbergen..
- Familien können untereinander Netzwerke aufbauen und sich gegenseitig weiterempfehlen – das stärkt die Gemeinschaft.
- Viele Reisende sind interessiert daran, die Tätigkeiten im Alltag kennenzulernen, und packen dabei selber mit an.
- Es werden oft Fortbildungen angeboten, sodass Gastgeber ihre Kenntnisse in Sachen Tourismus und Investition der Einnahmen vertiefen können.
Bedenken von Reisenden
Manche Reisende haben, gerade, wenn sie ansonsten eher auf bekanntem Terrain unterwegs waren und in Hotels übernachtet haben, Sorge, dass es an Komfort oder Sicherheit fehlen könnte. Natürlich kann es sein, dass es in in einem Homestay auf dem Land mitten in der Natur einfacher zugeht als im 4-Sterne-Hotel. Manchmal gibt es kein fließendes Wasser, vielleicht fällt mal der Strom aus oder du wirst jeden Morgen von einem lauten Hahn geweckt. Wenn du Wert auf besonders viel Komfort legst, informiere dich am besten vor der Reise, wie es bei den konkreten Unterkünften aussieht – vielleicht bist du manchmal in einer kleinen, aber feinen Eco-Lodge besser aufgehoben als im einfachen Homestay, oder du entscheidest dich für ein paar Tage hier und ein paar Tage dort? Eins ist sicher: Für (fast) jeden Anspruch gibt es eine Lösung, man muss nur im Vorfeld kommunizieren. Apropos sicher – was Sicherheit betrifft, so musst du dir keine Sorgen machen, da natürlich alle Homestays zertifiziert und professionell sind.
Was gibt es für Gäste in Homestays zu beachten?
Wenn du die einzigartige Erfahrung wählen, in einem Homestay zu übernachten, sollte dir immer bewusst sein, dass du zu Gast bei einer Familie bist. Das Konzept kann nur funktionieren, wenn man sich respektvoll und offen begegnet. Was sich hoffentlich von selbst versteht: Niemals sollte ein „Zoo-Gefühl“ entstehen und erst recht kein Rassismus stattfinden! Wichtig ist außerdem – genauso wie immer auf Reisen und auch im Alltag – schonend mit den Ressourcen umzugehen: Handtücher beispielsweise müssen nicht alle zwei Tage gewaschen werden. Achte darauf, nicht zu ausgiebig zu duschen. Und wenn die Portionen bei den Mahlzeiten zu groß sind, sag deinen Gastgebern einfach Bescheid. Auch hier gilt wieder: Kommunikation ist alles!
Authentisch unterwegs mit FairAway: Beispiele für Homestays aus aller Welt
Homestays gibt es immer mehr und in vielen Ländern der Welt. Hier einige Beispiele dafür, wo du in Gastfamilien übernachten und sich auf authentische Erlebnisse freuen kannst:
Peru
Das idyllische Landleben der lokalen Bauern kannst du in Peru während einer Übernachtung auf einer biologischen Kaffeeplantage kennenlernen. Du nimmst am Alltag der Gastfamilie teil, die dir stolz ihre Kaffeefelder präsentiert und alles über Kaffee zu erzählen weiß. Auch in der Nähe des Colca Canyons kannst du bei einer Gastfamilie unterkommen. Das Haus inmitten der Natur bietet nicht nur wunderschöne Aussichten, sondern auch gemütliche Betten und eine warme Dusche.
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Kuba
Wenn du durch Kuba reist, sind Übernachtungen in den unglaublich vielen Casas Particulares ein Muss! Einheimische Familien stellen ein oder mehrere Zimmer ihres Hauses an Reisende zur Verfügung, es gibt ein reichhaltiges Frühstück und andere hausgemachte Mahlzeiten. Die Zimmer sind sauber, komfortabel eingerichtet und verfügen über ein eigenes Badezimmer. Zum Abendessen trifft man sich oft mit der ganzen Familie am Küchentisch. So kannst du den Alltag der Kubaner kennenlernen, während du vom Komfort wie im Hotelzimmer profitierst.
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Südafrika
In Swaziland besteht die Möglichkeit, im Shewula Mountain Camp zu übernachten. Hier schläfst du in einfachen Hütten und teilen die sanitären Anlagen mit anderen Reisenden. Das Camp wird durch Bewohner der lokalen Gemeinschaft betrieben und alle Einkünfte kommen direkt bei der lokalen Bevölkerung an. Wenn du den Alltag in einem Township in Kapstadt erleben möchten, wirst du bei Mama Knox willkommen geheißen. Du assistierst ihr bei der Zubereitung aller Mahlzeiten und schläfst in einem speziell eingerichteten Gästezimmer.
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Mongolei
In der Mongolei gibt es unendliche Weiten der Natur, in denen du zahlreiche Jurten, die traditionellen Zelte, findest. Viele von ihnen bieten Übernachtungsmöglichkeiten für Reisende an. Oft gibt es geteilte Bäder und ein Restaurant in der ansonsten unberührten Natur. Hier bekommst du nicht nur ein grandioses Panorama und einen spektakulären Sternenhimmel in der Steppe zu sehen, sondern auch einen einzigartigen Einblick in das Nomadenleben.
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Indonesien
Egal ob auf dem Festland oder Inseln wie Bali oder Lombok, in Indonesien wird das Konzept der Homestays oft mit Erlebnissen mit der lokalen Bevölkerung, wie zum Beispiel Kochkurse, Korallen aufforsten oder Mithilfe bei der Ernte verbunden. Dabei lernst du viel über Traditionen und den Alltag der Menschen vor Ort.
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